Info-Veranstaltung: elektronische Dokumentation und Leistungsnachweise – ein Best Practice Projekt

Am 05.05.2022 stellte Sebastian Wirth, Geschäftsführer Diakonie vor Ort gGmbH Gummersbach und Vorstandsmitglied im Deutschen Evangelischen Verband der Altenhilfe und Pflege (DEVAP) ein Best Practice Projekt zur elektronischen Dokumentation und Leistungsnachweisen dem VAPiAR-Team vor. Er bestärkte die an VAPiAR beteiligten Pflegedienste darin, den Schritt in die Digitalisierung zu gehen. Auf Grundlage seiner Erfahrung gab er wertvolle Tipps für die Einführung einer digitalen Pflegedokumentation mit dem eLeistungsnachweis. Im Best Practice Projekt wurde ein System entwickelt, wie die Dokumentation auch für die Leistungsnachweise bei allen Kranken- und Pflegekassen genutzt werden kann. 

Dokumentation und Unterschrift auf Papier aktuelle Praxis

Zu Beginn verdeutlichte Herr Wirth die aktuelle Situation: Pflegedienstleitungen verbringen einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit damit, Dokumentation und Leistungsnachweise abzugleichen. Aktuelle Praxis ist, dass bei den Kundinnen und Kunden der Pflegedienste eine Mappe liegt, in der das Krankheits- und Leistungsgeschehen dokumentiert ist. Die Pflegekräfte zeichnen täglich per Handzeichen ab, welche Leistungen durchgeführt werden. Am Ende des Monats unterschreiben die Kunden und Kundinnen den Empfang der Leistungen. Die Pflegedienstleitungen erstellen auf dieser Grundlage die Leistungsnachweise und müssen diese handschriftlich unterschreiben. 

Fehlervermeidung und besserer Datenschutz durch digitale Dokumentation

Bei elektronischen Dokumentationssystemen bestätigen die Pflegekräfte digital die Erbringung mit ihrem unveränderbaren Kürzel. Die pflegebedürftigen Personen unterschreiben digital – wie es auch beim Paketboten üblich ist. Statt einer Mappe mit der kompletten Patientenakte, die für alle Personen – und damit auch unberechtigte – einsehbar ist, befindet sich im Haus der Pflegebedürftigen eine Mappe mit den grundlegenden Informationen zu Kontaktdaten, ärztliche und pflegerische Diagnosen und gegebenenfalls einem Medikamentenplan für den Notdienst. Alles andere liegt nur digital vor und wird den Leistungsempfängerinnen und -empfängern auf Wunsch ausgedruckt. So sind die Daten besser geschützt. Die Durchführungsprotokolle sind fälschungssicher und können direkt für die Leistungsabrechnung verwandt werden. 

Die Zukunft ist digital!

Beim Best Practice Projekt hat die Diakonie vor Ort mit dem Softwareanbieter Euregon zusammengearbeitet. Im Ergebnis ist Programm zur Erstellung von eLeistungsnachweisen und einer neuen Datei „Abrechnungsprüfung“ zu einzelnen Personen entstanden, das kostenfrei zur Verfügung steht. Das Programm eignet sich auch für die stichprobenartige Kontrolle durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Damit steht ein durchgängiges, transparentes, fälschungssicheres und einheitliches System für die Kommunikation mit den Kassen zur Verfügung. Weniger Bürokratie – mehr Zeit für Qualität in der Pflege!