Neue Pflegetechnologien und Aktualisierungen im Living Lab
Im zweiten Quartal 2023 ist der Ausbau des Living Labs mit den folgenden Technologien und Neuerungen fortgeschritten:
„if“-Vorsorgebuch:
Seit Juni befindet sich das „if-Vorsorgebuch“ im Reallabor.
Dabei handelt es sich um ein Hilfsmittel, schriftliche Vorkehrungen im Falle einer Pflegebedürftigkeit zu treffen. Die Idee ist, Wünsche und Bedürfnisse zu dokumentieren, um ein selbstbestimmtes Leben und Individualität so weit wie möglich vorzubereiten. Gleichzeitig werden Pflegedienste und pflegende Angehörige in Bezug auf die Pflegeorganisation entlastet.
Livy Care Sensorstation und App:
Ebenfalls neu im Living Lab ist die Sensorstation Livy Care von HUM Systems. Das digitale Assistenzsystem erkennt kritische Situationen und benachrichtigt bei Gefahr Pflegepersonal oder pflegende Angehörige. Je nach Ausgestaltung können Inaktivität, Stürze, Bett- und Raumverlassen sowie Hilferufe erkannt werden, ohne dass Betroffene einen Sensor mit sich tragen oder betätigen müssen. Mit Hilfe von anonymisierten Bildern, einer einseitigen Video- oder beidseitigen Audioübertragung können Pflegedienste oder pflegende Angehörige einfach und schnell Situationen erfassen, einschätzen und Kontakt zu der betroffenen Person aufnehmen.
Aufstehhilfe Hebekissen:
Beim Aufhelfen von gestürzten Personen sind Pflegende häufig großen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Ein aufblasbares Hebekissen kann hier Abhilfe schaffen. Es wird unter die gestürzte Person gebracht und mithilfe eines Kompressors mit Luft befüllt, sodass die Person aufgerichtet wird. Eine Rückenlehne verhindert ein Überkippen nach hinten. Das System ist leicht zu transportieren und kann von einer Einzelperson bedient werden.
Software – Entwicklungen:
Die Ergonomie-Analyse erkennt problematische Körperhaltungen mithilfe einer 3D-Kamera und wurde um eine umfangreichere Feedback-Funktion erweitert. Im Anschluss an die Analyse erfolgt eine grafische Übersicht der Belastungen im zeitlichen Verlauf.
Weiterhin ist eine App in Entwicklung, mit deren Hilfe die robotische Plattform temi pflegebedürftige Personen bei der Durchführung von Bewegungsübungen unterstützen kann. Auch hier spielt die anonymisierte Erkennung der Körperhaltung über Kamerasysteme eine wichtige Rolle. Die mobile Plattform muss dafür sowohl im Raum als auch auf die Person, die die Bewegung durchführt, sinnvoll ausgerichtet werden. Zudem muss eine einfache Bedienbarkeit der Applikation sichergestellt sein.
Digitales Pflegebett der Firma Laroma:
Die neue Sensortechnik von Laroma wurde in das Pflegebett Sentida SC der Firma Wissner-Bosserhoff integriert. Dabei hat die Pflegebetten-APP einen größeren Funktionsumfang erhalten. So können ab September 2023 verschiedene Analysen (Körpergewichtsanalyse mit Vergleich, Bewegungsanalyse, Motionsindex und History Player) sowie Benachrichtigungen (An/-Abwesenheit, Stillstand, Bettsturz, Mobilität, Körperstellen / Sperren - und Körperstellen / Liegedauer - Benachrichtigungen) abgerufen und quittiert werden.