Präsentation des Living Lab im Projekt VAPiAR beim 5. Arbeitstreffen in Schönkirchen

Bei ihrem Arbeitstreffen am 28. Juni 2022 im AWO-Servicehaus in Schönkirchen nahmen die Vertreter*innen aller Projektpartner*innen das VAPiAR-Living Lab in Augenschein und erhielten eine technische Einweisung in die vorhandenen Pflegetechnologien. Zeitgleich konnte sich Cathrin Becker, Projektbevollmächtigte vom Projektträger Karlsruhe und Gast beim Arbeitstreffen, vom plangemäßen Fortschritt des Projektes VAPiAR überzeugen und alle Projektbeteiligten persönlich kennenlernen. Fazit: ein rundum gelungenes Projekttreffen und ein weiterer wichtiger Meilenstein im Aufbau des VAPiAR-Living Lab.

Präsentation und Austausch in kleinen Gruppen

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Gastgeber AWO erläuterte Frau Becker ausführlich den Hintergrund sowie die Funktion und Aufgabe des Projektträgers. Die Teilnehmenden nahmen anschließend in kleinen Gruppen an der Führung teil.  Während Clemens Winter und Christian Hansen von Laroma im Living Lab die Sensorik ihres automatisierten Pflegebettes präsentierten, demonstrierten Kirsten Harms und Minh Tam Vu von OFFIS parallel dazu den Pflegeroboter „temi“, die App „voize“, einen automatischen Medikamentenspender sowie die im Living Lab verbaute Hausautomatisierung und Ergonomieanalyse. Die Teilnehmenden probierten die vorhandenen Pflegetechnologien sofort aus, diskutierten Vor-und Nachteile und lieferten praxisrelevantes Feedback. 

Die Pflegetechnologien im Living Lab

Die Sensorik des Laroma-Pflegebettes erkennt die Position des Pflegebedürftigen im Bett und unterstützt damit die Dekubitusprophylaxe. Außerdem verfügt es über eine integrierte Gewichtsmessung. Dieses Feature gefiel den anwesenden Pflegefachkräften ganz besonders, da dies für viele Erkrankungen und Pflegeszenarien relevant ist.

Der Pflegeroboter „temi“ ist ein fahrbares Tablett, das über Sprachsteuerung oder Touchscreen bedienbar ist. Mit ihm können unter anderem Anrufe getätigt und Bilder angesehen werden. Das Besondere ist die sprachliche Kommunikation und Steuerung.

Die voize-App dient der Dokumentation per Spracherkennung.  Pflegekräfte können damit alle relevanten Dokumentationsinhalte einsprechen. Dadurch wird der tägliche zeitliche Aufwand für die Dokumentation erheblich verringert.

Der programmierbare Medikamentenspender gibt die gestellten Medikamente zur richtigen Uhrzeit an Pflegebedürftige aus. Er verfügt über ein Erinnerungssignal und kann sogar bei Vergessen der Einnahme den Pflegedienst oder Angehörige kontaktieren. 

Lampen schalten sich über die Hausautomatisierung zu einer bestimmten Uhrzeit oder bei Bewegung ein- und aus. Auch Fenster lassen sich bei einer festgelegten Temperatur oder zu einer gewissen Uhrzeit öffnen und schließen.

Die Ergonomieanalyse unterstützt die Pflegekräfte, eine möglichst gesunde Arbeitshaltung einzunehmen.  Über eine Kamera erkennen Pflegekräfte ihre Haltung der Wirbelsäule und der Gliedmaßen, um ihre Körperhaltung entsprechend anzupassen oder zu  korrigieren.
Weitere Ausstattungen des Living Labs sind geplant. Die Auswahl erfolgt in Zusammenarbeit und Absprache aller Projektpartner. 

Der Besuch des Living Lab mit der Präsentation der Pflegetechnologien unterstrich noch einmal den partizipativen Ansatz des VAPiAR-Projektes: Teilnehmende aus der ambulanten Pflege stellten viele fachkompetente Fragen, diskutierten die Einsatztauglichkeit im Pflegealltag und lieferten den Entwickler*innen  dadurch relevanten Input aus der Praxis und wertvolle Anregungen, um die Pflegetechnologien weiter zu verbessern. 

Das nächste Arbeitstreffen findet am 27. September 2022 bei der Diakonie in Preetz statt. Meike Ahlers von OFFIS wird dann die bisherigen Ergebnisse ihrer Forschung  ethischen, legalen und sozialen Aspekten(ELSA) bezüglich Technologieinsatzes in der Pflege vorstellen.