„Intelligentes“ Bett im VAPiAR-Living Lab aufgebaut

Nach dem Startschuss fürs Living Lab im März folgte am 29. April 2022 der nächste Schritt: Clemens Winter und Christian Hansen von Laroma statteten das Standardpflegebett mit der von ihnen entwickelten Matratze und dem Sensor-Lattenrost aus. 

 

Dekubitus-Prophylaxe durch eine geeignete Matratze

Die Matratze ist optimiert für den Pflegeeinsatz. Sowohl im Hinblick auf die pflegebedürftige Person als auch auf das pflegende Personal wurden hochwertige Materialien ausgewählt und miteinander kombiniert. Ein wesentliches Problem bei herkömmlichen Klinikmatratzen ist die geringe Höhe von oft nur 10-12cm, die unzureichend gute Schaumqualität und der wasserdichte Bezug zur Erfüllung der Hygieneanforderungen. Dies sorgt bei pflegebedürftigen Personen schnell zu höheren Drücken aufs Bindegewebe und verhindert den Feuchtigkeitstransport. Druckstellen und eine unkomfortable Lagerung sind häufig die Folge.
Die Matratze von Laroma ist so angelegt, dass Druckstellen bei der pflegebedürftigen Person, die darin liegt, möglichst vermieden werden, und sie einen entspannten Schlaf findet. Dazu tragen die vier Elemente der Matratze bei: Der Matratzenkern besteht  aus einem langlebigen und druckentlastenden Latexkern, der abhängig von Körpergewicht und Körpergröße ausgewählt wird. Auf der Unterseite befindet sich ein stark belüftendes Material. Die Seitenteile bestehen aus einem abwischbaren Kunstleder. Oberhalb des Matratzenkernes befindet sich ebenfalls eine elastische und wasserdichte Schutzschicht. Darüber befindet sich eine weitere Schicht aus einem waschbaren und ventilierenden Bezugstoff. Diese obere Schicht sorgt trotz der hygienischen Anforderungen für ein behagliches Liegegefühl. Außerdem helfen Schlaufen dabei, die Matratze bei Bedarf anzuheben. Im Rahmen des Living Labs wird die Matratze weiter für die häusliche Pflege erprobt und optimiert. 

 

Permanente Gewichtsmessung liefert wichtige Informationen für die Pflege

Das patentierte Sensor-Lattenrost misst permanent das Gewicht auf der Matratze. Zunächst liefert es so die Information darüber, ob das Bett überhaupt belegt ist. Die Datenauswertung ist ein lernendes System, so dass nach und nach die genauen Bewegungsprofile wie Lage der Person – Bauch-, Seiten- oder Rückenlage (siehe Fotos) – erfasst werden können. Eine Alarmierung der Pflegekräfte kann dann veranlasst werden, wenn die Person sich bspw. lange nicht bewegt hat oder sie aus dem Bett fällt. 

Die Zusammenarbeit mit den Pflegediensten ist für Clemens Winter dabei essentiell. Sie haben das Knowhow zur Dekubitus-Prophylaxe, wissen, worauf es bei der Umbettung und Mobilisierung von pflegebedürftigen Personen ankommt und geben ihm wertvolle Tipps für die Weiterentwicklung.