Das Projekt
Gute Arbeit in der ambulanten Pflege durch anwendungsspezifische Technologien
Die Stärkung der Pflege ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft: einer steigenden Zahl Pflegebedürftiger steht eine sinkende Zahl Pflegekräfte gegenüber, parallel steigen die Anforderungen an die Pflege z.B. durch komplexere Krankheitsbilder.
Ziel des Projektes VAPiAR (Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege durch innovative Arbeitskonzepte in der Region) ist es, durch den Einsatz anwendungsspezifischer Technologien die Arbeitsprozesse für die Pflegenden zu erleichtern und zugleich die Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Lebensqualität von Pflegebedürftigen zu erhalten. Im Ergebnis entstehen u. a. demografiesensible Analysetools, Konzepte für eine partizipative Einführung technischer Hilfsmittel und betriebliche Qualifizierungskonzepte. Das im Projekt zu konzipierende Living Lab soll die Ergebnisse nicht nur erlebbar machen, sondern auch als Vernetzungsplattform unterschiedlicher Akteure des regionalen Pflegewesens dienen.
Aktuelles
Abschlussdiskussion - Transformation in der Pflege aus unterschiedlichen Perspektiven
Diskutanten: Dr. Michael Bau (ILAG), Jan Nagelfeld (Diakonie), Kirsten Harms (OFFIS)
Moderation: Heike Thomsen (ILAG)
Für alle Sinne: Erfolgreiche VAPiAR-Abschlussveranstaltung in stilvoller Umgebung
Mit über 40 Personen aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich und vielen Interessierten aus anderen Branchen präsentierte das VAPiAR-Projektteam im ansprechenden Ambiente des Gutes Wittmoldt die…
Offener Dialog – „Schnittstellenkommunikation in der Pflege“ Teil 2
Am 07. Februar 2024 fand die zweite Veranstaltung des „Offenen Dialoges - Schnittstellenkommunikation in der Pflege“ zum Thema „Pflegerische Überleitung – das Entlassmanagement“ bei der AWO in…
Living Lab
Vitalwertmessung
Risikoerkennung & Prävention
Mit unterschiedlichen Vitalwertmessgeräten können die Körpertemperatur, das Körpergewicht, der Blutdruck und die Sauerstoffsättigung des Blutes bestimmt werden.
Die Werte werden drahtlos an eine App übertragen, welche sie speichert und zeitliche Verläufe anzeigt.
Die App kann über ein Smartphone oder auch über den Roboter temi genutzt werden.
Temi
Kommunikation
Die robotische Kommunikationsplattform "temi" bewegt sich auf Kommando zu unterschiedlichen Orten in der Wohnung. temi ermöglicht Video-Anrufe, z.B. zwischen Pflegedienst und Pflegebedürftigen. Außerdem kann man über ihn aus der Ferne nach dem Rechten sehen.
voize
Organisation & Dokumentation
Die voize-App ermöglicht das Einsprechen von Angaben zur Pflegedokumentation.
Informationen z.B. zu den Vitalwerten und zur Flüssigkeitsaufnahme werden inhaltlich verstanden und in die korrekten Felder von Formularen eingefügt. Auch Freitext, z. B. zum allgemeinen Befinden, kann eingesprochen werden.
Hausautomation
Körperliche Entlastung /
Risikoerkennung & Prävention
Über das Hausautomationssystem können die Beleuchtung und elektrische Geräte gesteuert werden. Das funktioniert über Sprachsteuerung, Bewegungsmelder und weitere Sensoren z. B. für die Temperatur. So kann man das Fenster über einen Sprachbefehl öffnen oder es öffnet sich automatisch, wenn eine bestimmte Temperatur überschritten wird.
Eine grafische Übersicht zeigt z. B. an, welche Türen gerade geöffnet sind und ob sich eine Person im Raum befindet.
Aufstehhilfe Hebekissen
Körperliche Entlastung
Das Hebekissen wird in unbefülltem Zustand unter eine gestürzte Person geschoben und dann mithilfe des dazugehörigen Kompressors aufgeblasen. Die Person wird langsam aufgerichtet. Dabei verhindert die Rückenlehne ein Überkippen nach hinten.
Das Hebekissen wird zusammengerollt in einer Tragetasche transportiert und kann von einer Person bedient werden.
Medikamentenspender
Versorgung mit Medikamenten
Der Medikamentenspender erinnert zu einstellbaren Zeiten an die Einnahme von Medikamenten (Ton- und Licht-Signale).
Er verhindert Mehrfacheinnahmen und Einnahmen zum falschen Zeitpunkt.
Per SMS wird der Pflegedienst über vergessene Einnahmen informiert.
Ergonomie-Analyse
Körperliche Entlastung /
Risikoerkennung & Prävention
Eine 3D-Kamera erkennt die Körperhaltung, welche dann auf dem Bildschirm angezeigt wird. Eine Ampel zeigt an, ob die Haltung problematisch ist. Zusätzlich erklärt ein Text, welche Bereiche des Körpers betroffen sind. Nach der Durchführung wird eine Zusammenfassung der Belastung angezeigt.
Intelligenter Trinkbecher
Risikoerkennung & Prävention
Der intelligente Trinkbecher erinnert über Licht- und Vibrationssignale an das regelmäßige Trinken.
Die aufgenommene Flüssigkeitsmenge wird automatisch dokumentiert.
Über eine Browser-App können mehrere Becher verwaltet und so das Trinkverhalten mehrerer Personen angezeigt werden.
Vorlagensensor
Risikoerkennung & Prävention
Der Sensor wird an der Vorlage befestigt und misst Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ist ein Eingreifen nötig, wird der Pflegedienst über eine App informiert.
Mithilfe der App können mehrere Sensoren verwaltet werden. Auch die Empfindlichkeit kann eingestellt werden.
Sensor und Halterung kann man desinfizieren.
Die LAROMED App
Risikoerkennung & Prävention
Die App stellt die aktuelle Situation im Pflegebett dar und zeigt dabei u.a. Körpergewicht, Belegstatus, Schlafstatus, Köperlage und eine Körperdruckanalyse. Auch Verläufe werden dokumentiert, z.B. Körpergewichtsverlauf, Schlaf- und Belegdauer sowie Bewegungsverhalten. Im Bedarfsfall alarmiert die App den Pflegedienst z.B. bei Abwesenheit, Bettsturz oder Bewegungsstillstand.
LAROMED Pflegebettsensorik
Risikoerkennung & Prävention
Ein mit Sensoren ausgestatteter Lattenrost liefert dauerhaft Daten der Situation auf der Matratze. Er kann in das Pflegebett Sentida SC eingebaut werden.
Mithilfe künstlicher Intelligenz werden Körperlagen und Bewegungsprofile abgeleitet.
Smarte Sensorstation
Risikoerkennung & Prävention
Das digitale Assistenzsystem erkennt kritische Situationen und benachrichtigt das Pflegepersonal per App.
Je nach Ausgestaltung können Inaktivität, Stürze, Bett- und Raumverlassen sowie Hilferufe erkannt werden. Mit Hilfe von anonymisierten Bildern sowie Video- und Audioübertragung kann der Pflegedienst die Situation erfassen und Kontakt zu der betroffenen Person aufnehmen.
- Vitalwertmessung
- Temi
- voize
- Hausautomation
- Aufstehhilfe Hebekissen
- Medikamentenspender
- Ergonomie-Analyse
- Intelligenter Trinkbecher
- Vorlagensensor
- Die LAROMED App
- LAROMED Pflegebettsensorik
- Smarte Sensorstation
Projektpartner
ILAG - Institut Leistung Arbeit Gesundheit GbR
Kernkompetenz: Wissenschaftlich begründete Analyse- und Gestaltungsverfahren für Mensch-Technik-Organisation (MTO) in Arbeitssystemen hinsichtlich gesundheitlicher Belastungen.
Rolle im Projekt:
Arbeitsprozesse in der ambulanten Pflege ganzheitlich und vernetzt gestalten Gesamtprojektleitung
Ziel:
Arbeit gut und innovativ gestalten!
OFFIS e.V.
Als An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg setzt OFFIS seit seiner Gründung 1991 wissenschaftliches Know-how aus der Informatik in Prototypen um. Damit leistet OFFIS für Unternehmen und Institutionen wichtige Forschungs- und Entwicklungsarbeit.
Rolle im Projekt:
Bedarfsgerechte Einrichtung eines Living Lab mit innovativen Pflegetechnologien unter Beachtung der ethischen und sozialen Aspekte ihrer Entwicklung und Integration in die Praxis
Ziel:
Langfristige Nutzbarkeit des Living Lab für Schulungsmaßnahmen zur Heranführung von Akteuren der ambulanten Pflege an die ausgewählten Technologien
Laroma Vertriebs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
In der hauseigenen Manufaktur in Schleswig entwickelt die Laroma GmbH seit über 25 Jahren innovative und moderne Schlafsysteme und Matratzen. Individuell und passgenau auf den jeweiligen Kunden und dessen Anforderungen abgestimmt für einen gesunden und entspannenden Schlafkomfort. Zusammen mit der Partnerfirma LAROMED entwickelt LAROMA unter anderem an einer innovativen Pflegebettlösung mit einer smarten Sensorik zur Detektion von Drücken und Bewegungen auf einer Matratze.
Rolle im Projekt:
Entwicklung und Pilotierung einer Sensorik zur Lage und Druckermittlung und Integration in ein teilautonomes Pflegebett inklusive einer innovativen Pflegebettmatratze.
Ziel:
Inbetriebnahme eines teilautonomen Pflegebettes und Sensorischer Pflegebettmatratze. Mitwirkung bei der Ausstattung des Living Labs zur langfristigen Verbesserung der ambulanten Pflegebedingungen.
AWO-Pflegedienste Probstei
Besteht seit 1995 und beschäftigt 57 Mitarbeiter*innen. Der ambulante Pflegedienst betreut ca. 160 Klienten. Daneben bietet die AWO auch betreutes Wohnen, stationäre Pflege mit Kurzzeitpflege und Tagespflege sowie Mittagstisch an.
Rolle im Projekt:
Anwendung niedrigschwelliger Technikoptionen in der Pflegepraxis, Einrichtung des Living Lab
Ziel:
Wir möchten durch das Projekt ein regionales zentrales Kompetenzzentrum im Zusammenhang mit innovativen technologischen Hilfsmitteln werden. Ein Bewohnerzimmer soll mit den neuesten technischen Hilfsmitteln ausgestattet werden (Living-Lab). Somit können wir unseren Mitarbeiter*innen, Pflegekunden (und ihren Angehörigen) und Kooperationspartnern beispielhaft aufzeigen, wie durch eine Ausstattung mit technischen Hilfsmitteln eine Arbeitserleichterung und Entlastung herbeigeführt werden kann.
Diakonie Pflege zu Hause
Pflege zu Hause der Diakonie ist eine gemeinnützige GmbH mit Sitz in Preetz. Der ambulante Pflegedienst hat Standorte in Preetz, Plön, Schönberg, Schwentinental und betreut eine Demenz-WG am Koppelsberg. Er betreut etwa 420 Kund*innen (Juni 2021) und bietet Behandlungs- und Grundpflege sowie Alltagshilfen an.
Rolle im Projekt:
Testung digitaler Tools zur überbetrieblichen Vernetzung
Ziel:
Verbesserung der Kommunikation zwischen Pflegedienst, Arztpraxen und Apotheken, um Bestellungen zu erleichtern und Fehler zu minimieren. Zukunftsfähige Gestaltung des Pflegedienstes in Bezug auf die Digitalisierung zwecks Arbeitserleichterung für alle bei der Pflege und der Verwaltung. Entlastung von Pflegepersonal durch Minimierung der Fehlerquote im Arbeitsbereich Planung und Struktur
Johanniter
Johanniter- Unfall-Hilfe e.V. ist eine der größten Hilfsorganisationen Europas und mitglied im Fachverband des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschlands. Der Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West mit Sitz in Kiel gehört zum Landesverband Nord. Im Kreis Plön versorgen 56 Beschäftigte etwa 125 Kund*innen (Juni 2021) mit behandlungspflegerischen Tätigkeiten, Grundpflege, hauswirtschaftlichen Dienstleistungen sowie Pflegeberatungen.
Rolle im Projekt:
Verbesserung der Kommunikation mit den Pflegebedürftigen mit Unterstützung technischer Hilfsmittel
Ziel:
Arbeitsprozesse durch den Einsatz von im Projekt vorgestellten und erarbeiteten Pflegetechnologien unterstützen und verbessern, die Pflegekräfte stärken und entlasten, sowie die Kommunikation mit Pflegebedürftigen und den am Pflegeprozess beteiligten Akteur*innen mit Unterstützung technischer Hilfsmittel verbessern.
- ILAG - Institut Leistung Arbeit Gesundheit GbR
- OFFIS e.V.
- Laroma Vertriebs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
- AWO-Pflegedienste Probstei
- Diakonie Pflege zu Hause
- Johanniter