Meilensteintreffen bei VAPiAR

Im Beisein der PTKA-Projektbevollmächtigten Cathrin Becker fand das 7. Arbeitstreffen im Projekt VAPiAR statt. Den Schwerpunkt dieses Meilensteintreffens bildeten die Präsentationen der drei Pflegedienste AWO, Johanniter und Diakonie Pflege zu Hause, die ihre aus der seit 2021 durchgeführten psychischen Belastungsanalyse umgesetzten Maßnahmen und Ergebnisse präsentierten.

Projektstand:

Heike Herma Thomsen (ILAG) gab einen Überblick über den erfreulich planmäßigen Projektstand, wichtige Netzwerkaktivitäten im Januar 2023 und aufkommende Termine. Danach erläuterte Miriam Diesel die Ergebnisse vom Stakeholderworkshop vom 9. Februar 2023. 

Ein wichtiger Termin wird die publikumswirksame Veranstaltung am 11. Oktober 2023 im Wissenschaftszentrum Kiel. Das Projektteam beginnt die inhaltliche Arbeit ab April und freut sich auch über Ideen und Vorschläge aus den Pflegediensten. Wir werden über die Fortschritte berichten.

Belastungsanalyse und umgesetzte Maßnahmen
Nach einigen einleitenden Worten durch Michael Bau präsentierten die Pflegedienste ihre Ergebnisse aus der gemeinsamen Arbeit im Rahmen der Belastungsanalyse.

Alle Pflegedienste konnten von positiven Entwicklungen berichten, nachdem sie Vorschläge und Veränderungen als Reaktion aus der Belastungsanalyse bzw. teilweise gemeinsam mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen umgesetzt hatten. Größere Einbindung der Kollegen und Kolleginnen und die Möglichkeit größerer Mitbestimmung bei der Dienstplanung, längere Einarbeitungsphasen, der Einsatz digitaler Hilfsmittel, die Unterstützung bei der Dokumentation und persönlicher Weiterbildung führten zu besserer Kommunikation und größerer Zufriedenheit unter der Belegschaft. Besonders die Umsetzung kleinerer Maßnahmen, wie z.B. der Medikamentenstellung in einem separaten Raum, eine Rufumleitung oder häufigere Fall- und Teambesprechungen wurden als sehr wichtig und wertvoll erkannt. Darüber hinaus wurden Tourenplanungen mitarbeiterbezogener gestaltet und Übergaben an die nächste Schicht vereinfacht. 

Die Pflegedienste berichteten von verschiedenen Erfolgsgeschichten und neuen Ideen, um die Digitalisierung intern voranzutreiben, z.B. bei der Telematik-Infrastruktur oder der Anschaffung benötigter Geräte und Software. 

Feedback:
Die Feedbackrunde ergab ein sehr positives Bild. Der Austausch zwischen den Pflegediensten wurde von den Führungskräften als besonders hervorgehoben. Etwa sei es beruhigend, dass andere ambulante Pflegedienste ähnlich Probleme und Sorgen hätten wie der eigene. Darüber hinaus seien Pflegedienste heutzutage keine Konkurrenten mehr, sondern eher Mitstreiter, die sich austauschen und zusammenhalten sollen. Durch VAPiAR seien wertvolle Kontakte zustande gekommen, die auch nach Projektende weitergepflegt werden sollten, beispielsweise bei einem regelmäßigen Stammtisch. Außerdem bliebe es weiterhin spannend, was im Feld der Digitalisierung in nächster Zukunft noch dazukommen wird, auch in anderen Institutionen wie etwa Krankenkassen. Frau Becker merkte darüber hinaus an, dass in der Arbeitsforschung in letzter Zeit ein größerer Fokus auf die Pflege gelegt würde, was eine erfreuliche Entwicklung sei und die große Relevanz des Themas zeige. Die Mitarbeitenden des ILAG bedankten sich besonders bei den Pflegediensten für ihr Engagement im Projekt sowie die interessanten Einblicke durch ihre Präsentationen, die sie neben ihrem Tagesgeschäft für das Arbeitstreffen erstellt und vorbereitet hatten. Die umgesetzten Ergebnisse waren beeindruckend.