Am 03.11.2021 präsentierten Peter Julius von Public Intelligence und sein Kollege Lars Jessen von LMJ Consulting ApS aus Dänemark einen Überblick über die internationale Entwicklung und Möglichkeiten von Living Labs. Sie gaben den Teilnehmenden aus ihrer Praxiserfahrung wertvolle Anregungen für den Aufbau eigener Living Labs und wie diese für Veränderungsprozesse in der Pflege für morgen genutzt werden können. Zum Schluss stellten sie zukünftige Trends für nachhaltige Lösungen im Gesundheits- und Pflegesektor vor.

Vom herkömmlichen Labor zum Reallabor

Lebende Labore (engl. living labs) haben sich über mehrere Generationen zu einer Methode für Innovationsprozesse in realen Arbeits- und Wohnkontexten unter aktiver Beteiligung und Mitarbeit verschiedener Anwendergruppen entwickelt. Sie bieten die Möglichkeit, gemeinsam Prozesse und Pflegetechnologien zu erproben, um neue Ideen zu entwickeln. Insbesondere die internationalen Erfahrungen lieferten hier wertvolle Anregungen für das Living Lab, das im kommenden Jahr im Rahmen des Projektes VAPiAR aufgebaut werden soll.

Partizipativ und benutzerzentriert

Bei den Living Labs kommt dem partizipativen Ansatz besondere Bedeutung zu. Strukturveränderungen in der Pflege können nur nachhaltig gestaltet werden, wenn alle Stakeholder eingebunden werden und ihre Erkenntnisse aus der Praxis einbringen, gerade in einem so komplexen Feld wie der Gesundheitsfürsorge und -pflege. Dazu arbeiten Wissenschaftler*innen, Technologie-Expert*innen gemeinsam mit Endanwender*innen in beständigem Austausch, um Prozesse, Technologien und Dienstleistungen gemeinsam auszuprobieren, neu zu denken und weiterzuentwickeln.

Trend

Die Zukunft des Gesundheits- und Pflegesektors wird digitaler und Prävention wird in der Pflege der neue Standard werden. Dazu können Living Labs als interdisziplinäre und benutzerzentrierte Plattformen genutzt werden, um zur Erhöhung der Attraktivität des Pflegeberufes und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beizutragen.

Living Labs bieten viele Möglichkeiten, um gemeinsam  neue Strukturen und Prozesse zu entwickeln. So entstehen nachhaltige Lösungen für die Pflege von morgen, bis hin zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.